Ein Tanztheaterwalk durch eine Hüpfburgen-Stadt auf dem Leipziger Jahrtausendfeld.
Das Leipziger Jahrtausendfeld ist Leipzigs bekannteste Brache, ein Ort von Geschichte – seine Zukunft aber ist ungewiss. Höchste Zeit, hier eine neue Stadt zu bauen. Die Aufbruchsstimmung ist mit Händen zu greifen. An jeder Ecke wimmelt es von Gründergeistern und Glücksrittern. Doch das fröhliche Spektakel wird jäh durchbrochen von Schlachtenlärm. Ein Angriff auf Lucky Town?
WELCOME TO LUCKY TOWN ist die Suche nach dem großen Glück mitten im Zeitalter des Verlusts, die Verteidigung von öffentlichem Raum für uns alle. Anhand biographischer Geschichten erzählen die Performer*innen von urban collective die Geschichte des Leipziger Westens und stellen sich und Ihnen unangenehme Fragen: Wie fühlt es sich an unerwünscht zu sein? Wie kann man Veränderung aushalten?
Nach NOCHBESSERLEBEN.NOCHBESSERSTERBEN. ist es bereits das zweite Stück der Tanztheater-Company das sich mit den unmittelbaren Veränderungen von Stadtentwicklung und Gentrifizierung im Leipziger Westen auseinandersetzt.
Wann? Wo?
14. Oktober 2020, 20 Uhr URAUFFÜHRUNG Jahrtausendfeld, Karl-Heine-Straße 82, 04229 Leipzig
(ENTFÄLLT LEIDER WEGEN REGEN!)
Karten können reserviert werden unter:
reservierung.luckytown@gmail.com
Geboren 1988 in Rheinberg, aufgewachsen am linken Niederrhein, studierte Regie an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Zuvor studierte Damian Theaterwissenschaft und Musikwissenschaft an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz und schloss mit dem Thema „Politisch motivierte Selbstverbrennung im öffentlichen Raum als theatraler Akt.“ ab.
Vor dem Regiestudium arbeitete er 4 Jahre lang als Regieassistent am Berliner Ensemble, Staatstheater Mainz und an den Landesbühnen Sachsen mit Claus Peymann, Leander Haußmann, Stephan Kimmig, Simon Solberg, Christof Nel, Jasper Brandis, Lydia Steier, Manuel Schöbel, Peter Kube, Stefan Wolfram, Marcelo Diaz…
Während dieser Zeit entstanden erste eigene Regiearbeiten und er gründete mit Jonathan Strotbek und Jonas Schilling das Theaterkollektiv ‚MËHRTYRER‘. Das Kollektiv entwickelt seit 2015 regelmäßig Projekte in der freien Szene von Berlin, Leipzig, Dresden, Basel, Istanbul und NRW.
Seit 2017 Stipendiat des Deutschlandstipendiums und der RAG Stiftung.
2019 Einladung zum Forum junger Theaterschaffender beim Schweizer Theatertreffen.
Seine Inszenierung „Die lächerliche Finsternis 4.2“ wurde 2020 für den „Folkwang Preis“ nominiert, der leider im Zuge der Corona-Pandemie ausgesetzt wurde.
In WELCOME TO LUCKY TOWN ist Damian für die Inszenierung zuständig. Wir sind sehr froh, ihn schon viele Jahre mit im Boot zu haben!
Jana lebt und arbeitet in Leipzig als freischaffende Tänzerin, Choreographin und Dozentin für Zeitgenössischen Tanz. Bereits während ihres Studiums an der Palucca Schule- Hochschule für Tanz in Dresden, nahm sie an vielen Leipziger Tanzproduktionen teil. 2007-2013 hat sie erfolgreich eigene Stücke mit ihrer Tanzcompagnie mintrotundschwarz produziert. Seit 2013 choreographiert sie u.a. am Schauspiel Leipzig den Jugendclub „Sorry eh“, sowie am Deutschen Theater Berlin für die Regisseurin Lilja Rupprecht.
Jonas Schilling lebt und arbeitet als freier Musiker und Privatdozent in Berlin. Nach einigen Jahren in der Film- und Theaterbranche (gemeinsam mit Damian Popp und dem Kollektiv Mëhrtyrer) hat er sich mittlerweile ganz der Musik verschrieben. Im August diesen Jahres erschien sein Debut-Album „3“ unter dem Künstlernamen „4Neal“.
Marianne Heide ist freischaffende Kostümbildnerin.
Nachdem sie sich in ihrer Jugend intensiv dem Tanz hingab entschied sie sich für ein Leben hinter der Bühne. Sie absolvierte eine handwerkliche Ausbildung zur Schneiderin um anschließend Kostümbild an der UdK Berlin zu studieren. 2012 erhielt sie ihr Diplom mit Auszeichnung.
Neben Arbeiten für klassisches Sprechtheater gilt ihr besonderes Interesse Tanzprojekten (u.a. für Movimentos Wolfsburg und Leipziger Tanztheater) sowie performativen Formaten (u.a. mit FrauVonDa Berlin und Philipp Preuss in der Residenz des Schauspiel Leipzig). Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt in ihren Fotografien von theatral inszenierten Figuren in öffentlichen Räumen. Ihre Ausbildung zur Yogalehrerin, seit 2016 bei Element Yoga Berlin, vervollständigt ihre ganzheitliche Herangehensweise bei dem Erschaffen von Bildern und dem Umgang mit den Körpern der Darsteller.
www. marianneheide.de
Danilo ist Tänzer, bildender Künstler und Choreograph geboren 1981 in Concepción (Chile), lebt und arbeitet seit 2014 in Berlin. Sein Tanzstudium hat er an der Universität UAHC in Santiago de Chile (2007-2011) absolviert. Außerdem studierte er bildende Kunst, Zeichnen, Kunstgeschichte und Kunstphilosopie an der Escuela de Arte an der Universität von Concepción (Chile).
Seit 2014 ist er in Berlin sowohl für Institutionen wie die Akademie der Künste, die Neuköllner Oper oder die Schaubühne tätig – so z.B. 2014 als Performer/Schauspieler in dem Stück Meat von Thomas Bo Nilson in der Schaubühne – als auch in freien Produktionen in Kooperation mit anderen Choreografen wie Minako Seki, Felix Ruckert (Schwelle7/ Pina Bausch) und Okwui Okpokwasili ( Berlin Biennale 2018 in KW Institut for Contemporary Art ). Zudem kreiert er Solo-Stücke, in denen er selbst als Performer auftritt. Zuletzt hat er 2019 als Tänzer/Performer für die queere Künstlerin Peaches gearbeitet, einer Produktion vom Sommerfestival Kampnagel Hamburg und der Volksbühne Berlin. Danilo benutzt seine multidimensionalen Fähigkeiten als Visual Artist, Performer und Choreograph um über die Entwicklung des Körpers in queeren Kontexten zu recherchieren.
Nils ist in Bad Segeberg geboren und aufgewachsen. Dort sammelte er in seiner Kindheit und Jugend erste Bühnenerfahrungen in Theater, Zirkus und Musik. Nach seinem Schulabschluss zog es ihn nach Lüneburg, wo er während seines Studiums am Theater Lüneburg und am Theater für Niedersachen Hildesheim spielte. Im Anschluss an ein Auslandsemester am Colorado College wurde er eingeladen dort das Stück „Nichts“ von Janne Teller zu inszenieren. Seit September 2015 studiert er Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig.
Maryna Ianina, geboren 1988 in der Ukraine, lebt, tanzt und gestaltet in Leipzig seit über 10 Jahren. Während ihres Architekturstudiums fand sie besonderes Interesse an der interdisziplinären Zusammenarbeit in diversen lokalen und internationalen Projekten. Somit erweiterten sich ihre Kompetenzbereiche bei der Organisation und Gestaltung von Ausstellungen, Festivals und internationalen Workshops (Designers Open 2013 Leipzig, Herbstsalon Leipzig 2014, Kronach leuchtet 2013, Fête des Lumières‘ 2016 Lyon, Architekturworkshop in Ton Duc Thang University 2017 Ho-Chi-Mihn-City). Im Jahr 2019 erhielt Maryna das Stipendium Erasmus+ und absolvierte mehrere Architekturpraktika in den japanischen Städten Nagoya und Tokyo.
Parallel etwickelte sie eine große Leidenschaft für Zeitgenössischen Tanz und ist seit 2013 fester Bestandteil der Company des Leipziger Tanztheaters. Die tänzerischen Erfahrungen als Performerin auf der Bühne und das große Interesse an der Beziehung zwischen Künstler und Raum motivierten Maryna ein Praktikum bei der Bühnen- und Kostümbildnerin Elisabeth Schiller-Witzmann zu absolvieren. So wirkte sie bei den Produktionen „Mr. Miller goes to Budapest“nach Arthur Miller 2017, „Woyzeck – letzte Szene“ nach Georg Büchner 2017„Au revoir, Euridice“ Monteverdi-Ligeti-Projekt 2017 und „Wem gehört die Stadt?“2018 mit. Während dieser Zeit entwickelte sie gemeinsam mit dem Tänzer und Choreographen Charlie Fouchier Kostüme und das Bühnenbild für sein Stück Βᾰθοσii 2018.
Sophie Lüpfert ist eine deutsche Theaterschauspielerin.
Seit 2004 studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Sophie war danach bis 2011 am Neuen Theater in Halle/Saale und ging ab 2011 zum Thalia Theater (Halle an der Saale). Seit 2012 ist sie Schauspielerin an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul bei Dresden und seit 2019 freischaffend tätig.
Milena Luise Stein wollte eigentlich Fußballprofi werden und ist mehr oder minder versehentlich in den Tanz reingestolpert. Ihre professionelle Ausbildung erhielt sie an der Contemporary Dance School Hamburg, aus der sie 2016 als staatlich anerkannte zeitgenössiche Bühnentänzerin mit einem schicken kahl geschorenen Kopf hervorging. Danach begann sie ihr Interesse am körperlichen Ausdruck mit verschiedensten Disziplinen wie Gesang, Clownerie und Schauspiel auszuweiten.
Seit 2017 lebt sie als freischaffende Tänzerin in Berlin, wo sie im Kollektiv und solo ihrer ungebrochenen Faszination an Spiel, Raum und vor allem dem zerbrechlichen und widerständigen menschlichen Körper nachgeht.
Leoni W. aus O. wuchs als eins von mehreren Kindern in einem behüteten Dörfchen in Baden-Württemberg auf. Als sie nicht mehr so behütet sein wollte und ihren Schulabschluss hatte, ging sie auf Reisen und arbeitete in verschiedenen Müllentsorgungsanlagen. Beim Knochen sortieren am Fließband lernte sie eine Zauberkünstlerin kennen und wurde deren Assistentin. Diesen Job gab sie für ein Studium der Linguistik auf, war aber weiterhin in der freien Künstlerszene tätig. Sie organisierte einige Jahre lang Konzerte und war als Tourmanagerin auf den Straßen der Welt unterwegs, bevor sie sich eines Abends selbst mit Bass, Gitarre und Band auf der Bühne fand. In Leipzig angekommen, gelang es ihr in der Company des Leipziger Tanztheaters die verloren gegangene Tänzerin wieder zu beleben und ist seit dem immer wieder an freien Tanzprojekten beteiligt.
Samantha ist staatlich anerkannte Tanzpädagogin. Seit dem Abschluss ihrer Ausbildung in Hamburg unterrichtete sie mehrmals wöchentlich Kinder, Jugendliche und Erwachsene in verschiedenen Bereichen des Tanzes. Ergänzend dazu choreografiert und tanzt sie regelmäßig Auftritte für verschiedene Events und gibt Workshops im Modern und Jazz Bereich in Leipzig und Umgebung.
http://www.tonfabrik.de/